Newsletter – 2016

Inhaltsverzeichnis


Newsletter Dezember 2016

Liebe Freunde und Interessierte des IMV,

aufgrund vielfacher Anfragen, was das IMV genau anbietet, haben wir die Kollegen um ein aktuelles Profil ihrer Tätigkeitsfelder gebeten – und obwohl noch nicht alle Rückläufe eingegangen sind, wollen wir unseren Newsletter noch vor den Feiertagen unter die Leute bringen. Für Feedback jeder Art sind wir dankbar, vor allem wenn es unsere Arbeit voranbringen kann. Die Debatten auch des Jahres 2016 haben uns wieder die Notwendigkeit unserer Arbeit vor Augen geführt. Und obwohl die Bedingungen für unsere Arbeit – wie auch für den Journalismus – mit Blick auf die Situation in der Türkei und darüber hinaus immer schlechter werden, bemühen wir uns darum, diese fortsetzen zu können.

Profil Dr. Schiffer
Profil Michael Wallies
Profil Dr. des. Wagner

Wir bedanken uns an dieser Stelle ganz herzlich für die uns zugegangenen Spenden, sowie die dauerhafte Unterstützung durch den Förderkreis – was uns sehr ermutigt und unsere Arbeit überhaupt noch ermöglicht! Wir bleiben dran.


Newsletter November 2016

Liebe Leute,

aus Gründen anderer Verpflichtungen müssen wir diesen Monat unsere Infos etwas kurz halten – es geht vor allem um uns und unsere Existenz, siehe weiter unten.

Hier machen wir jetzt auf eine Veranstaltung aufmerksam, an der auch Sabine Schiffer mit einem Vortrag teilnehmen wird – zum Thema: Medien und Krieg, was leider wieder brisante Aktualität erfährt.
Einen kleinen Vorgeschmack gibt es hier, wo unsere Institutsleitung im Rahmen der Ausstellung zur Ukraineberichterstattung in Berlin und in Ergänzung der dort gezeigten Mediendokumente folgendes ausführte:

Die hochkarätig besetzten Akademietage halten einige weitere interessante Referenten bereit:
https://www.schiller-vhs.de/media/user/kursdownloads/Uebersicht_16B108106.pdf
Hier ein erster Bericht zu dem, was man erwarten kann:
http://www.swp.de/bietigheim/lokales/bietigheim_bissingen/_das-netz-ermoeglicht-aufklaerung_-ist-aber-auch-eine-grosse-hassboerse_-13841669.html

Auf unserem Blog Medien&Meinungen werden wir weiter über einzelne Inputs berichten: http://medien-meinungen.de

IMV-News:

Wir informieren Sie unabhängig, ohne Förderung und Einfluss durch öffentliche Stellen, wissenschaftliche Einrichtungen oder Lobbys. Unsere Arbeit finanziert sich ausschließlich aus Honoraren und Spenden.
Sowohl das IMV selbst als auch der Förderkreis www.medienverantwortung-foerderkreis.de sind als gemeinnützig anerkannt und können Ihnen Spendenbescheinigungen ausstellen.
Wenn Sie uns regelmäßig und für Sie unkompliziert unterstützen möchten, werden Sie Mitglied im Förderkreis! Antragsformular als pdf zum Herunterladen

Direkt spenden können Sie an:
IMV guG: IBAN DE78 7635 0000 0060 0229 70, BIC BYLADEM1ERH, Sparkasse Erlangen
oder
Förderkreis Institut für Medienverantwortung e.V.: IBAN: DE59 7635 0000 0060 0024 57 BIC: BYLADEM1ERH, Sparkasse Erlangen

Mit Ihrer Postanschrift und dem Wort „Spende“ im Betreff schicken wir Ihnen umgehend eine Spendenbestätigung zu. Auch der Mitgliedsbeitrag im Förderkreis ist steuerlich absetzbar.

Um unsere Arbeit weiterhin leisten können, sind wir auf Sie und Ihre Spende angewiesen.
Tausend Dank!


Newsletter Oktober 2016

In ihrer eMail zum Film „Ein Geschenk des Himmels – wie Daimler-Benz Nazigold waschen durfte“ schreibt die renommierte Journalistin Gaby Weber unter anderem: „Wir brauchen dringend ein neues Mediengesetz, damit solche Recherchen möglich sind.“

Diesen Film hat Dr. Weber selbst finanziert. Man sieht es ihm etwas an, aber die Recherche an sich ist äußerst wertvoll. Nach dem Duktus im finanziell gut ausgestatteten öffentlich-rechtlichen Rundfunk wäre der Beitrag nie gesendet worden.
Seit ihrer kritischen Recherche zu den Machenschaften von Daimler Benz in Lateinamerika erhält Gaby Weber so gut wie keine Aufträge mehr von dem, was wir Medien nennen und als solche finanzieren.

Die Publikumsratsinitiative prüft gerade, ob sie die Forderung mit in Ihren Katalog der Erlanger Erklärung aufnimmt:
Denn in der Tat spricht viel dafür, öffentlich-rechtliche Printmedien und auch ein öffentlich-rechtliches Internet zu haben. Allerdings mit korrigierten Verfahren, mehr Publikumsbeteiligung, mehr Demokratie und Transparenz.

Wie es derzeit läuft sind die Rundfunkbeiträge immer weniger zu rechtfertigen.
Dann bleibt die offene Frage: Wie soll ein unabhängiger Journalismus nachhaltig finanziert werden?
Weder Crowdfunding noch Genossenschaftsmodelle bilden neben den kommerziellen hier wirklich standhafte Möglichkeiten. Ideen nehmen wir gerne entgegen!

IMV News:

Wer die Feier zu unserem 10jährigen Jubiläum in Berlin besuchte, konnte sich dort einen Eindruck unserer Arbeit verschaffen – wer nicht dort sein konnte, kann dies jetzt auf youtube nachholen, nachsehen und nachhören:

 

Interview mit der Institutsleiterin Dr. Sabine Schiffer vom 29. September im Funkhaus Europa des WDR – hier mehr dazu, was falsch läuft in der Berichterstattung über Islam und Muslime.


Newsletter September 2016

Das Bild des kleinen Omran aus Aleppo ging um die Welt. Es ist so herzzerreißend und bewegend, dass die Stimmen, die nach den Hintergründen der Veröffentlichung dieser neuen Bildikone fragen, schnell als herzlose Verschwörungstheoretiker eingestuft werden. Medienkritische Profis erinnern sich jedoch sofort an das CIA Red Cell Paper, dass das Aufbringen emotionaler Geschichten von Frauen und Kindern zum Zwecke der Kriegspropaganda diskutiert.

Deshalb muss man der Frage nachgehen, warum dieses Bild jetzt so viel Resonanz erhält und wo es genau herkommt. Der kleine Junge wird in dem zu sehenden Filmausschnitt, den der AMC – Abkürzung für „Aleppo Media Center“ – in Youtube hochgeladen hat, einem Sanitäter gereicht. Dieser setzt den blutverschmierten und staubigen Jungen in einen Rettungswagen. Der Sanitäter ist dabei vollkommen sauber. Dennoch wird er wenige Tage später in Interviews berichten, dass er den Jungen aus den Trümmern eines zerbombten Hauses gerettet habe.

Wer Bilder und Filme aus dem Aleppo Media Center kennt, dem ist auch der Fotograf Mahmoud Raslan bekannt – wie beispielsweise der Berliner Künstlerin Ursula Behr. Unsere Mainstream-Medien scheinen jedoch weniger in der Lage, die Videoclips des AMC vernünftig zu recherchieren und zu hinterfragen. Volker Schwenck von der ARD erweckt sogar den Eindruck, er kenne die Personen vor Ort genau – er bezeichnet sie fälschlicherweise als „Bürgerreporter“.

Das ist eine fatale Fehleinschätzung, denn diese gehören zum Teil zu Kreisen sogenannter „Rebellen“, die auch „zu assadfreundliche“ Kinder ermorden. Es kursiert ein Video im Netz, das diesen Akt zeigt. Und es kursieren Videos und Pressefotos im Netz, die zeigen, dass derselbe Fotograf – Mahmoud Raslan – sich gerne strahlend mit diesen Gruppen selbst ablichtet.

HeutePlus ist da dezidiert und vorbildlich einen anderen Weg gegangen als die meisten anderen Medien: Man betont sachlich, dass man die genaue Herkunft des berührenden Fotos nicht einzuordnen weiß – und auch nicht recherchieren kann, mangels Kollegen vor Ort und mangels sicher geprüfter Internetquellen. Diese Distanz würde man sich öfter wünschen, wenn aufgrund von Teilinformationen vorschnell auf eine vermeintlich ganze Wahrheit geschlossen wird.

Immerhin, wenn auch spät, bringen auch die Süddeutsche Zeitung und die Berliner Morgenpost, dass der für den AMC tätige Fotograf Mahmoud Raslan mindestens irritiert und kritisch betrachtet werden müsse. Weiter geht das französische Réseau Voltaire, das eine Verbindung zwischen dem AMC und dem US-amerikanischen InCoStrat herstellt. Das Unternehmen für Innovative Kommunikation und Strategie hat sich auf folgende Länder spezialisiert: Syrien, Jordanien, Irak, Libyen, Jemen und Pakistan. Ein Schelm, wer geostrategische Pläne dabei denkt.


Newsletter August 2016

Ganz offensichtlich gibt es Abgrenzungsprobleme bei der Berichterstattung über Anschläge. Wenn die Taten uns gefühlt direkt erschüttern, sind die Medienreaktionen anders als anderswo:
http://dtj-online.de/ausnahmezustand-allerorten-77704.

Über die Schwierigkeit einer korrekten Einordnung des jeweils Geschehenen sinniert Götz Eisenberg in einem sehr lesenswerten Kommentar:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=34349.
Auch Sabine Schiffer ging dieser Frage nach: http://dtj-online.de/es-gibt-keine-muslimischen-amoklaeufer-76782.

Offensichtlich gibt es Reflexe der Zuweisung nicht nur aufseiten des sog. IS, der auf undurchschaubaren Wegen immer wieder Anschläge für sich reklamiert – zumeist laufen diese Wege über das bereits einschlägig bekannte SITE-Institute in den USA:
https://ent.siteintelgroup.com/index.php?option=com_customproperties&view=search&task=tag&tagId=796&Itemid=523
http://www.nachdenkseiten.de/?p=28939.

Differenziertes von Yassin Musharbash über die Adoptionsversuche von Anschlägen durch den sog. IS
http://www.zeit.de/video/2016-07/5043022516001/bekennerschreiben-wenn-der-is-anschlaege-adoptiert.

Ob bei den Anschlägen auch andere Faktoren eine Rolle spielen, fragt u.a. Sabine Schiffer im D-Radio Wissen Interview:
http://dradiowissen.de/beitrag/schiesserei-in-einkaufszentrum-rolle-der-medien.
Und einige andere auch – mit den üblichen Reflexen der Verharmlosung sog. Killerspiele:
http://t3n.de/news/muenchen-spielekiller-zurueck-728796/
http://www.n-tv.de/technik/Sind-Ego-Shooter-gefaehrlich-article18277386.html
http://gamingnewstime.de/amoklauf-muenchen-reinhard-haller-will-ego-shooter-verbieten/

Und hier noch einige wichtige Fragen in Bezug auf den Modellcharakter von Amokläufen und Terror, der durch die Art der Berichterstattung verstärkt werden kann und der übrigens bei der französischen Tageszeitung Le Monde zur Entscheidung führte, keine Täterbilder mehr zu veröffentlichen. #WertherEffekt
http://www.lemonde.fr/idees/article/2016/07/27/resister-a-la-strategie-de-la-haine_4975150_3232.html
http://www.nzz.ch/international/gewalttat-in-muenchen/warum-es-zu-amoklaeufen-kommt-die-medien-koennen-solche-taten-ausloesen-ld.107388

IMV News:

→ IMV goes Blog! ←
Unter www.medien-meinungen.de haben wir nicht nur eine Meinung, sondern auch Analysen für Sie bereit.

Beitrag zur BR-Sendung Puzzle zum Thema „Gerüchte über Flüchtlinge“:
http://www.br.de/br-fernsehen/sendungen/puzzle/geruechte-ueber-fluechtlinge-puzzle-100.html

Interview mit Dr. Schiffer bei Deutschlandradio Wissen – nachzulesen/-hören hier beim Verein Mediengewalt.eu: http://mediengewalt.eu/cgi-bin/weblog_basic/index.php?p=319

Im Juli neu auf generationmedien.de, dem Blog zum Buch „Bildung und Medien“:
Gehören Bildung und IT zusammen?
Je früher in der Kindheit Mediengebrauch gefördert wird…
Entmündigung als Bildungsziel?
Testversion: Pokémon Go für den PC ;-)
ENDLICH, endlich endlich

Wer auf unsere Terminseite blickt sieht, dass sich im Sommer eine Lücke auftut, die auch eine Finanzierungslücke ist. Wer unsere Arbeit schätzt und möchte dass es weitergeht, kann direkt an uns spenden, oder Mitglied beim Förderkreis werden.
Wir bedanken uns an dieser Stelle bei allen Unterstützern!


Newsletter Juli 2016

Während sich Einzelne bemühen, für die Abgrenzung zum Rechtsextremismus die richtige Sprache zu finden, wollen andere offensichtlich keine kritische Auseinandersetzung damit: Die Justiz schließt ein kritisches Watchblog der Zeit.

Wir wiesen bereits in mehreren Veröffentlichungen darauf hin, dass der Mainstream-Diskurs den rechten Rand stärkt. Wie das geht zeigt z.B. unser Innenminister.

Wobei die Theorie von Eckhard Jesse, die vom rechten und linken Rand faselt und eine saubere Mitte imaginiert, grundsätzlich in Frage gestellt werden darf. In der Wissenschaft ist sie zu Recht marginalisiert. Sie wird dennoch von Bundesinstitutionen gehypt – siehe Arbeit der Geheimdienste, Publikationen der Bundeszentrale für Politische Bildung u.v.m. – sondern führt auch zu kuriosen Debatten wie in diesem Stück.

Lange unterschätzt sind die Auswirkungen rechtslastiger Agitation in Großbritannien zu sehen, wo sich nicht linke Kritik an Demokratiedefiziten in der EU, sondern rechte Hetze gegen Immigranten im #Brexit-Votum durchgesetzt hat. In England werden nun u.a. Polen zur Ausreise aufgefordert.
Auch der Mord an Jo Cox geht auf rechte Agitation zurück. Der Soziologe Cas Mudde kritisiert in einem Tweet zu Recht, dass im Falle des Mordes an Cox auf eine psychische Erkrankung des Killers abgezielt wird – im Falle eines muslimischen Attentäters unmöglich:

Cas Mudde ‏@CasMudde
16. Juni
Seems killer of #JoCox had mental health issues. Given he is white and non-Muslim this will probably be acknowledged.

Die Rolle der Medien wäre die konsequente Brandmarkung jedweder menschenverachtenden Hetze, allerdings wird man in so manchen Journalistenkreisen erst wach, nachdem es die eigene Zukunft betrifft. Aber immerhin, allerhöchste Zeit. Und Brandmarken bedeutet natürlich nicht, Großreden und -schreiben, sondern Hassstrategien aufdecken, wie es in der Brexit-Debatte wohl nicht gelungen ist.

IMV News:

Dominik Breuer hat „Kultur der Angst – Die Angst vor dem Islam in Deutschland“ veröffentlicht (Direktlink zur pdf) und für seine Arbeit unter anderem Dr. Sabine Schiffer befragt.

Aktuelle dtj-Kolumnen von Sabine Schiffer:

Radiointerview mit Sabine Schiffer in der BR-Sendung „Zündfunk“ vom 16.06.16 zum Thema Politsprech – welche Bedeutung hat das, was NICHT gesagt wird?

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Newsletter Juni 2016

Medienbildung ist eben mehr als Wischkompetenz, zum Lernen braucht man kein Tablet oder Smartphone, sondern ein funktionierendes Gehirn www.huffingtonpost.de/2016/05/10/digitales-lernen-smartphone_n_9887678.html

Unabhängig von der Frage, ob Digitales Lernen funktioniert oder nicht, sollte man sich in jedem Fall die Frage stellen, wie es mit der Datensicherheit aussieht – für die involvierten Schüler, aber auch Lehrer und die Schule selbst. Lutz Hasse, Datenschutzbeauftragter in Thüringen und Vorsitzender des Bundesarbeitskreises Datenschutz und Bildung, gab der Onlineausgabe des SPIEGEL ein Interview: www.spiegel.de/schulspiegel/datenschuetzer-fordert-regeln-fuer-lernplattformen-a-1086126.html

Baden-Württemberg hat weniger Bedenken: www.suedkurier.de/region/hochrhein/loerrach/Verantwortungsvoller-Umgang-mit-Medien-bei-Kindern-wichtig;art372612,8735014 und möchte am liebsten schon im Kindergarten mit der Medienbildung anfangen, spätestens jedoch in der Grundschule www.suedkurier.de/region/hochrhein/schopfheim/Vorreiterrolle-bei-Medienbildung;art372617,8463082
Also Smartphones und Facebook für Grundschüler?? Um sich bei Facebook registrieren zu dürfen, muss man mindestens 13 Jahre alt sein, und seit einiger Zeit wird sogar diskutiert, diese Altersgrenze auf 16 Jahre zu erhöhen. Das sollte einem Zeitungsredakteur, der einen solchen Artikel verfasst, bekannt sein – hatten wir naiverweise angenommen. Wobei wir beim Thema Recherche wären….

So geht Recherche: www.faz.net/aktuell/politik/fluechtlingskrise/debatte-um-lage-christlicher-bewohner-von-asylunterkuenften-14258635.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2

Wünsche an Journalisten, die jeder Medienkonsument ebenfalls kennen sollte: http://neunmalsechs.blogsport.eu/2016/16-fuer-2016-meine-wuensche-an-journalistinnen/

Achtung Filterblase www.berliner-zeitung.de/digital/internet-wie-algorithmen-unsere-sicht-auf-die-welt-beeinflussen-24121652

Unser Medienkritiker 2016: www.zweite-aufklaerung.de/unser-medienkritiker-2016-daniel-leisegang-von-den-blaettern

Wer mehr zur Medienbildung lesen möchte: Bildung und Medien von Sabine Schiffer ist im Buchhandel erhältlich – auch als e-book – und hier ist der Blog zum Buch: http://www.generationmedien.de

 

IMV-News:

Leider mal wieder resonanzfrei untergegangen: die Woche der Transparenz https://www.medienverantwortung.de/projektbeispiele/#wodetrans

Die dtj-Kolumnen von Sabine Schiffer im Mai:
http://dtj-online.de/integration-salat-im-vorgarten-75473
http://dtj-online.de/wo-ist-die-viel-gelobte-integrative-kraft-des-sports-75832

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Newsletter Mai 2016

Aus aktuellem Anlass und Solidarität widmen wir diesen Newsletter dem Thema Waffenhandel und den Autoren des Buches „Netzwerk des Todes“, die für ihre Berichterstattung inkriminiert werden, während sich die Strafverfolgung illegaler Waffengeschäfte noch etwas verzögert…
Ja, in Deutschland, nicht der Türkei.

Es geht also um Medien- und Meinungsfreiheit und die Möglichkeit, dass Medien als Vierte Gewalt agieren können.

Dieses Thema behandeln wir regelmäßig auf unserer Facebook-Seite:
https://www.facebook.com/Institut-f%C3%BCr-Medienverantwortung-116854334991466
Hier sind auch die Termine der Lesereise bzw. Informationsveranstaltungen zum Thema verlinkt: http://www.aufschrei-waffenhandel.de/Veranstaltungstermine.69.0.html
Da könnte bald auch was in Ihrer Nähe stattfinden!

Das Buch ist noch erhältlich und lohnt in jeder Hinsicht – etwa der Zusammenhang zwischen dem Feminicido (Frauenmord) in Lateinamerika, Drogenmafiastrukturen und deutschen Waffen, was uns vor der Lektüre auch noch nicht so klar war.
Mehr zum Hintergrund: http://www.nachdenkseiten.de/?p=27789

Und mehr zum Buch: https://www.dfg-vk.de/stoppt-den-waffenhandel/netzwerk-des-todes

Hier eine Zusammenstellung von Medienbeiträgen in der ARD Mediathek zum Thema:
http://www.ardmediathek.de/suche?searchText=t%C3%B6dliche+waffenexporte

Der Film zum Buch von Daniel Harrich heißt „Tödliche Exporte“ und dazu gab es einen ganzen Themenabend in der ARD:
http://www.daserste.de/unterhaltung/film/themenabend-waffenexporte/doku/index.html

Und den Grimme-Preis gab es auch für diesen Film, allerdings… Die taz titelt passend: „Erst Grimme-Preis, jetzt Staatsanwalt.“
http://www.taz.de/Deutsche-Waffenexporte/!5295140

Wer sich noch nicht genug die Augen reibt, hier noch mehr Infos, Fakten und Daten, die Co-Autor und Rechercheur Jürgen Grässlin zusammen stellt:
http://www.juergengraesslin.com

IMV News

Auch dieses Jahr veranstalten wir wieder in der KW 20 die „Woche der Transparenz“ und bitten Journalisten und Medienverantwortliche, aufzuzeigen wie Berichte zustande kommen, welche Bilder, welches Layout warum ausgewählt werden, und dies für die Leserschaft transparent zu machen. Die pdf unserer Pressemitteilung finden Sie hier auf der Webseite.
Bitte geben Sie die Info weiter und schließen sich der Transparenzwoche an oder teilen uns mit, wie Sie verfahren werden!

Sollten Sie in der Woche vom 16. bis 22. Mai Presseberichte sehen, bei denen unser Aufruf umgesetzt wurde, bitten wir Sie ganz herzlich um den Link, einen Scan oder Screenshot per Mail – Vielen Dank!

Unterstützen können Sie diese Kampagne, wie auch unsere anderen Aktivitäten im Sinne verantwortlichen Medienhandelns, hier: www.medienverantwortung-foerderkreis.de

Sabine Schiffer referierte bei den Nürnberger Freidenkern zum Thema „Feindbilder und Kriegspropaganda und die Rolle der Medien“: http://www.bayern.freidenker.org/sabine-schiffer-feindbilder-und-kriegspropaganda-und-die-rolle-der-medien

Außerdem war sie zu Gast bei den Funkhausgesprächen des WDR, Thema „Was tun gegen die Hetze im Netz?“ nachzuhören hier: http://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/funkhausgespraeche/funkhausgespraeche878.html

Die aktuellen Kolumnen im Deutsch-Türkischen Journal:
Gegen die Ausbeutung von Frauen in der Textilindustrie
Böhmermann führt uns selbst vor
Das Original gewählt: Österreich macht’s vor

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Newsletter April 2016

Urlaubsbedingt sind wir diesen Monat mit dem Newsletter etwas später dran als sonst: Dafür hochaktuell zur instrumentellen Aktualisierung rund um die Panama Papers.

Jens Berger von den Nachdenkseiten stellt die Fragen, die sich Journalisten angesichts des von langer Hand vorbereiteten angeblichen Scoops eigentlich stellen sollten: www.nachdenkseiten.de/?p=32753

Die Überlegungen von Ernst Wolff gehen da schon in eine eindeutigere Richtung: www.heise.de/tp/artikel/47/47867/1.html

Sebastian Range erwähnt auch weitere Medien, die sich über die Ausrichtung der PanamaPapers-Veröffentlichungen wundern: www.hintergrund.de/201604073917/hintergrund/medien/panama-papers-und-die-mediale-putinophobie.html.

Und in der Tat erinnern wir bei dieser Gelegenheit gerne einmal den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, dass er bereits eigene Recherchen vorliegen hat, die er zu den „neuen“ Erkenntnissen in Bezug setzen könnte – wie zum Beispiel diese hier vom Plus-Minus-Magazin: www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/wdr/steueroase-usa-100.html
Aber, wie so oft, scheinen die eigenen Recherchen nicht weiter einzufließen in die Nachrichtenformate der ARD. Und Anne Will stellt punktgenau – anscheinend vollkommen unvorbereitet – eine TalkSHOW zum Thema zusammen, so dass alle glauben, sie würden die folgende Woche über wichtige Enthüllungen diskutieren.

Dass Island und Irland im Fokus stehen, die die sog. EU-Hilfskredite mit neokonservativem Wirtschaftsumbau – was mediengängig „Reformen“ heißt – nicht mitgemacht haben, mag Zufall sein, könnte aber auch eine Erklärung dafür liefern, dass sich die „Enthüllungen“ nun so für diese Länder auswirken: Der isländische Ministerpräsident, der seinen Rücktritt und die Auflösung des Parlaments angeboten hat, sagte noch vor kurzem sinngemäß: „The Prime Minister of Iceland has said being outside the EU ‘gives us control’ and was ‘essential’ for the Icelandic economy.“  www.voteleavetakecontrol.org/latest_government_eu_report_designed_to_falsely_engineer_a_climate_of_fear_over_leaving_the_eu.
Wörtlich bei Channel 4 lautete sein Statement: „For us staying outside of the European Union has been very important, even instrumental in getting us out of the economic crisis so it has affected us in positive ways, giving us control over our own natural resources, but also having control over our own legislation and our own currency, which if we had not had that, we would not be in the situation where we are now with a very fast improving economy.“

Das ist nun vorbei.

Die Recherche wäre jetzt also am Anfang, wie der bereits angelaufene Crash, von dem nun noch ein bisschen die Aufmerksamkeit weggehalten werden kann.

IMV News

Anlässlich der Teilnahme von Sabine Schiffer am Funkhausgespräch des WDR zum Thema „Hass im Internet“, empfehlen wir das Nachhören der Diskussion auf WDR5:
Hier das ca. 1-Stündige Gespräch mit Lorenz Meyer und Reinhard Merkel vom 31.03.2016, durch das Judith Schulte-Loh führte:
http://www1.wdr.de/radio/wdr5/sendungen/funkhausgespraeche/funkhausgespraeche878.html

Und hier finden Sie zur Ergänzung den immer noch aktuellen Fachaufsatz „Grenzenloser Hass im Internet“ zum Thema, der bereits 2010 im Buch „Islamfeindlichkeit“ von Torsten Gerald Schneiders erschien: http://www.springer.com/de/book/9783531174402

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Newsletter März 2016

Beginnen wir diesmal mit Eigenlob!
Sabine Schiffer wurde in der ZDF-Sendung „Die Anstalt“ zitiert. Natürlich nicht namentlich, aber inhaltlich und das freut uns sehr, denn der Inhalt steht beim Presserat schon wieder mal zur Debatte. Siehe Sequenz „Pressekodex“, aber natürlich lohnt sich die ganze Sendung:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/video/2676686/Pressekodex#/beitrag/video/2676686/Pressekodex
Hier ist der Faktencheck des ZDF zur Sendung vom 23. Februar als pdf abrufbar: http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/blob/42507352/2/data.pdf
Den gesamten Kodex mitsamt seiner Entstehungsgeschichte finden Sie hier:
http://www.presserat.de/pressekodex/pressekodex.

Was es mit „Ab Schuhgröße 39 besteht einer erhöhte Kriminalitätsgefahr“ auf sich hat, finden Sie detaillierter hier:
http://www.netz-gegen-nazis.de/files/Leitfaden_PDF.pdf
http://www.akademie-hofgeismar.de/Vortraege/07189_Islam_Schiffer_Mit_Fakten_luegen.pdf?PHPSESSID=9ede4f1088deb1dcda95f77428403972
https://www.medienverantwortung.de/wp-content/uploads/2009/07/1_Presserat_korr.pdf
https://heimatkunde.boell.de/2006/11/01/was-ist-real-der-berichterstattung-ueber-rassistische-traditionen-der-faktennennung

Nach den Silvesterereignissen in Köln bzw. der Berichterstattung darüber wird erneut darüber spekuliert, ob man Richtlinienergänzung 12.1 des Pressekodex eliminieren solle – dabei bedeutet diese gar kein Verbot irgendwelcher Nationalitätennennung, sondern lediglich eine Prüfungsaufforderung, nämlich die relevanten Fakten für den Sachverhalt, um den es geht, auch zu nennen. Da kann die Nationalität manchmal relevant sein, manchmal nicht, je nach Kontext. Die Prüfungsaufforderung bedeutet einen Moment der Selbstreflexion für Journalisten bei der täglichen Arbeit – denn die Nennung nicht relevanter Fakten suggeriert deren Bedeutung und Zusammenhänge, die vielleicht gar nicht zu isolieren sind.
Eine Untersagung, wie sie beispielsweile Kollege Pöttker immer wieder behauptet, gibt es also nicht:
http://www.tagesspiegel.de/medien/berichterstattung-ueber-straftaten-haelt-pressekodex-mediennutzer-fuer-dumm/12884294.html
und es geht auch nicht um die Frage, ob nur die ethnische Herkunft von Tätern genannt werden soll – es geht um viel mehr. (siehe dazu die Ausführungen unter den obigen Links)

Weitere lesenswerte Kommentare zum Thema:
http://www.stefan-niggemeier.de/blog/16518/es-waren-auslaender-der-falsche-kampf-gegen-die-vermeintliche-selbstzensur/
http://www.neuemedienmacher.de/wenn-dann-die-religionszugehoerigkeit-aller-straftaeter-nennen-unsere-stellungnahme-im-migazin/

Die Pressemitteilung zur Konferenz „Deutschland, wir müssen reden!“ der Neuen Deutschen Organisationen:
http://neue-deutsche-organisationen.de/fileadmin/user_upload/PM_NDO_2016.pdf

IMV News
Wir arbeiten weiter kontinuierlich an der Verbesserung unserer Webseite – das Design ist neu, der Feed kann abonniert werden, weitere Optimierungen sind angedacht. Hinweise und Verbesserungsvorschläge werden gerne entgegengenommen!

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Newsletter Februar 2016 

Mit allen guten Wünschen melden wir uns im Jahr 2016 zurück, das ja bereits turbulent begann.
Dieser Newsletter gibt Ihnen einen Überblick über das Tun des IMV der letzten Wochen.
Am 11.12. feierten wir im Haus der Demokratie und Menschenrechte unser 10-Jähriges Bestehen. Das Medienecho war, wie erwartet, bescheiden. Hier also die wenigen Lichtblicke, die es in der Medienlandschaft gab:

Interview mit DTJ-Online Teil 1 und Teil 2

Interview mit UZ

Und hier, wie Ebertus die Veranstaltung erlebte: http://www.termiten.net/node/321.

Unser Video-Mitschnitt ist leider noch in Bearbeitung, der wird bald in unserem Youtube-Kanal zu finden sein. Hier finden Sie unsere Pressemitteilung, die wir nach der sehr erfolgreichen Veranstaltung in Berlin veröffentlichten.

Der großartige Festvortrag von Prof. Jörg Becker ist demnächst auch auf unserer Webseite (s. nächster Punkt).

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Im Umbau: befindet sich unsere Webseite. Sie wird neu, schöner, leichter zu navigieren. Anregungen und Verbesserungsvorschläge bitte an uns!

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Zu den Ereignissen in Köln bzw. dem Politik- und Medienecho dazu, gibt es hier unsere Einlassungen:
http://www.dtj-online.de/wie-man-frauen-und-auslaender-gegeneinander-ausspielt-69359

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Obwohl inzwischen von politischer Seite für mehr Skepsis gegenüber Hass in Social Media geworben wird, siehe die Facebook-Diskussion mit Justizminister Maas, läuft in unserem Fall die Sache anders herum. Die Berichterstattung über Morddrohungen auf Facebook, führte nicht zur juristischen Verfolgung der Drohenden, sondern zur Inkriminierung der Berichterstatter. Dazu finden Sie hier mehr:

DTJ: Morddrohungen auf Facebook – DTJ vor Gericht

DTJ: Justiz und Social Media – Noch hat nicht jeder verstanden, wie facebook funktioniert

Im Youtube-Kanal von DTJ Online: Interview vom Chefredakteur Süleyman Bag mit Sabine Schiffer zum Prozess.

Migazin: Gefahr in den sozialen Netzwerken wird unterschätzt (dieser Beitrag geht auch ganz allgemein auf die unterschätzten Gefahren in sog. sozialen Netzwerken ein)

NRhZ-Artikel von 2015 von Jens Wernicke: Justiz und Chauvinismus

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In Kooperation mit den Nachdenkseiten ist ein Video-Podcast-Projekt entstanden, in dem Sabine Schiffer Methoden der Medienanalyse anhand von Beispielen vorstellt.

Hier geht es zu Teil 1 über Medienanalyse, Medienmanipulation und Sinn-Induktion
Teil 2 befasst sich mit der Prämissen-Analyse, weitere Teile sollen folgen.

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