Newsletter – 2017

Inhaltsverzeichnis


Newsletter Dezember

Computerspiele als Geschenk?

Alle Jahre wieder soll das Weihnachtsgeschäft Umsätze bringen und Rekorde brechen – auch für die Spieleindustrie. Im – zugegeben schon etwas älteren, aber deswegen nicht veralteten – Hintergrund Artikel „Kindheitskiller auf dem Gabentisch“ werden die Absichten der Industrie beleuchtet und Empfehlungen ausgesprochen, worauf zu achten ist wenn es denn ein Spiel sein soll.
Was für die digitale Kompetenz eines Kindes aber vermutlich förderlicher ist ist die Möglichkeit, selbst etwas zu tun: programmieren, schalten, Kontakte umstecken, sehen was für Wirkungen bestimmte Befehle haben. Dafür gibt es Robotersets in unterschiedlicher Preisklasse und Komplexität, angefangen vom günstigen kleinen Calliope Mini für ältere Grundschulkinder bis hin zum teuren, komplexen Lego Mindstorms mit vielen Möglichkeiten und Erweiterungen.
Vielleicht ist das eine Überlegung wert als Alternative?

 

In eigener Sache:

Wir bedanken uns ganz herzlich bei allen Spendern des laufenden Jahres sowie den Mitgliedern des Förderkreises für ihre Unterstützung!
Wenn Sie uns helfen wollen/können, kann es mit dem Analysieren und Anstoßen von Debatten unsererseits weitergehen. Wir werden nicht öffentlich gefördert und darum hat sich als Privatinitiative von Menschen, die unsere Arbeit wichtig finden, ein Förderkreis gebildet.
Sie können uns auf unterschiedliche, vielfältige Weise unterstützen:

    • Lassen Sie sich in unsere Verteiler aufnehmen und verbreiten Sie Mails – wie zum Beispiel diesen Newsletter – weiter.
    • Machen Sie Werbung für unsere Veranstaltungen, wenn Sie in Ihrer räumlichen Nähe stattfinden.
    • Besuchen Sie unsere Veranstaltungen. Wir freuen uns auf Sie!
    • Spenden Sie! Das IMV und sein Förderkreis sind gemeinnützig, Zuwendungen können also steuerlich geltend gemacht werden, und sowohl IMV als auch der Förderkreis stellen Ihnen gerne eine Spendenbescheinigung aus.Spendenkonto IMV gUG
      IBAN : DE78 7635 0000 0060 0229 70
      BIC: BYLADEM1ERH Sparkasse Erlangen

      Spendenkonto Förderkreis Institut für Medienverantwortung e.V.
      IBAN: DE59 7635 0000 0060 0024 57
      BIC: BYLADEM1ERH Sparkasse Erlangen

    • Werden Sie Mitglied im Förderkreis. Das ist die nachhaltigste, weil dauerhafte, Förderung. Einen Mitgliedsantrag finden Sie auf der Webseite des Förderkreises.

Vielen herzlichen Dank!

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Newsletter November

Das sogenannte Facebook-Gesetz

Als „Facebook-Gesetz“ könnte das Netzdurchsetzungsgesetz – kurz NetzDG – in die Internetgeschichte eingehen. Es bleibt umstritten sowohl in seiner wirklichen Intention als auch der Umsetzung. Zwar liegen Vorteile auf der Hand, etwa das große Internetkonzerne auch in Deutschland Ansprechpartner zur Verfügung stellen oder auch, dass mehr Bewusstsein für Hassrede/HateSpeech und den Gefahren für Gewaltakte durch Hetze entsteht. Aber letztendlich könnte auch hier, ähnlich wie man es einst „Zensursula“ vorwarf, mit anschlussfähigen Themen für Zensur geworben werden – zumal die Auswirkungen hier frühzeitiges Löschen ohne genaue Qualitätsprüfung, sowie sogar Beweismittelvernichtung in Sachen Straftatbestände sein dürften.
Ein paar erhellende Links zum Thema:
https://www.heise.de/newsticker/meldung/Europarat-Sorge-ueber-willkuerliche-Netzsperren-und-deutsches-Facebook-Gesetz-3852010.html
http://www.internet-law.de/2017/10/anmerkungen-zum-facebook-gesetz.html
https://netzpolitik.org/2017/allzu-restriktiv-osze-warnt-vor-netzwerkdurchsetzungsgesetz/
https://netzpolitik.org/2017/russland-kopiert-netzwerkdurchsetzungsgesetz/

Anekdotisches am Rande, wenn das Kürzel NetzDG falsch interpretiert wird… Freud am Werke?
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/politik/bundestag-peitscht-netzwerkdurchsuchungsgesetz-durch-15340848.html vergleiche hier Titel und Textinhalt!
http://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/kritik-an-maas-gesetz-gegen-hass-botschaften-100.html

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Newsletter Oktober

Stille Wahlkampfhilfe für die angeblich Unerwünschten

Schlechte Publicity ist besser als gar keine Publicity“ nur diese Weisheit scheint sich bei unseren Medienmachenden noch nicht herumgesprochen zu haben. So sagt Rainald Becker, es sei nicht die Aufgabe der ARD, eine Partei groß oder klein zu machen. Dabei bemerkte er nicht, dass er selbst genau dies getan hat – etwa in der Elefantenrunde am 24.09.17, wo er die von Katja Kipping monierten unterbelichteten Themen mit dem Satz wegfegt: „Na das hat ihnen ja auch nichts genützt“ anstatt sie aufzunehmen, und statt dessen direkt wieder auf die Agenda derer eingeht, die angeblich nicht von den Medien mit großgemacht wurden.

Ab Minute 20:55

Dies entspricht genau dem, was wir im sog. Kanzlerduell schon sehen konnten, wo die Themensetzung ebenfalls der Vorurteilsstruktur der Interviewenden entsprach.

Man hätte auch den Erkenntnissen des Monitors, die sich allerdings auf die Talkshows beschränken, bereits Taten folgen lassen können, und die eigenen Themenstellungen überdenken. Statt dessen gehen Nachrichtenformate, Kommentatoren und besonders engagierte Journalisten wie Matthias Meisner vom Tagesspiegel auf jedes Hölzchen und Stöckchen ein, das ihnen vor die Tastatur geworfen wird.

Die medienkritischsten Töne beziehen sich allenfalls auf facebook, während man an die Wirkung der eigenen kritischen Kommentierung glauben möchte: Deutschlandradio Sendung @mediasres vom 26.09.17 15:36 Uhr

Verneinung erkennt aber das Unterbewusstsein nicht – auch jede Verneinung suggeriert Relevanz und bedeutet Verstärkung.
http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/afd-im-bundestag-wie-der-rechtsruck-herbei-geredet-wurde-a-1169404.html
http://www.sueddeutsche.de/medien/bundestagswahl-sind-die-medien-schuld-am-erfolg-der-afd-1.3682373
http://www.bildblog.de/93372/die-afd-gaertner-der-bild-zeitung-wundern-sich-ueber-die-frucht-ernte/

Man windet sich noch in der Erkenntnis der eigenen Rolle und sucht sich die Wissenschaftler, die einen da entlasten. http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/zapp/AfD-und-Medien-Eine-Frage-von-Schuld-und-Suehne,afdundmedien100.html

Prof. Kai Hafez hat es lange vor der Wahl bereits auf den Punkt gebracht und man kann nur hoffen, dass diese wissenschaftliche Stimme Gehör findet, auch und gerade wenn Medienmachende die Macht haben, sich die O-Töne zum Senden selbst auszusuchen. http://www1.wdr.de/daserste/monitor/videos/video-interview-mit-kai-hafez-medienwissenschaftler-100.html

Wer es nicht glauben mag, der kann die theoretischen Grundlagen im Buch „Politisches Framing“ von Elisabeth Wehling nachlesen: https://www.3sat.de/mediathek/?mode=play&obj=65734
Und wer meint, es ohne Buchlektüre bereits aus dieser Scobel-Sendung herauslesen zu können, dem sei auch die Sendung Scobel vom 21.09.17 auf 3sat in Gänze empfohlen. Nicht zu vergessen: Die vielen Arbeiten zum Thema von George Lakoff und Noam Chomsky.

IMV-News
Wir bloggen regelmäßig, z.B. hier und freuen uns, wenn die Süddeutsche deswegen nervös wird.
Medien-Meinungen zum Beispiel zum Thema Framing.
Generationmedien zur Medienbildung.

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Newsletter September

Journalistenverfolgung in Deutschland

Reporter ohne Grenzen weist neben den vielen problematischen Zuständen, wie es Journalisten in der Welt geht, auch auf die Frage des Akkreditierungsentzugs beim G20 Gipfel in Hamburg hin.

Während manche sich damit zufrieden gaben, dass nur angeblich potentielle Linksextremisten nicht berichten durften, sind andere Kollegen den relevanten Fragen nachgegangen und haben die Ernsthaftigkeit des Problems für Presse- und Meinungsfreiheit erkannt und wichtige Recherchen geliefert:

Arnd Henze über die rechtswidrige Datenspeicherung beim BKA
Zapp Medienmagazin über Datenschutz im BKA
DJV stellt Fragen an den Hamburger Polizeipräsidenten
Deutschlandfunk über Datenmüll im Bundeskriminalamt

IMV und Förderkreis-News:
Dank an die Spender, die helfen, das IMV über das Sommerloch (und darüber hinaus) zu bringen!

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Newsletter August

Pädagogik vor Technik

„Pädagogik geht vor Technik“ wie es Ekkehard Winter, der Geschäftsführer der Deutschen Telekom Stiftung, im DLF „Campus und Karriere“ am 24. Juli 2017 sagte – dies entspricht dem Motto des Forums Bildung Digitalisierung. Denn in der Tat darf bei der Digitalisierungsoffensive des Bildungsministeriums nicht übersehen werden, dass Medienbildung viel mehr ist, als sich an moderner Technik festmachen lässt.

Ob man da gleich eine Petition gegen die Digitalisierung auflegen muss, überlassen wir Ihrem Urteil. Aber auch wir warnen aus gutem Grund vor Frühdigitalisierung und nicht altersgemäßem Medieneinsatz – vor allem mit Blick auf das Risiko verpasster Entwicklungschancen für Kinder.

Im Jugendalter stehen andere Aufgaben an und diese muss die Schule didaktisch aufbereiten – sprich: die Kultusministerien.

Unser Angebot:

Viele Digitalisierungskonzepte gehen an den für die Zielgruppe der Schüler relevanten Fragestellungen vorbei.
Technische Kompetenzen sind nicht das Problem bzw. Manko bei Jugendlichen, oft auch nicht die technische Ausstattung – aber in der Altersklasse der Mittelstufe fehlt Hintergrundwissen (um Datenschutz, Urheberrecht, Darstellungstechniken, Werbestrategien etc.) sowie Beurteilungskompetenzen gerade für die Fundstücke im Internet in erschreckendem Ausmaß.

Darum bietet das IMV Bildungsangebote, die sich nicht von der modernen Technik beeindrucken lassen, sondern diese nutzen, um den Lehrkräften (Multiplikatoren, gerne auch Eltern) und Schülern Medienkompetenz im weitesten Sinne zu vermitteln. Dazu gehört eben auch Media literacy und heute verstärkt Internet literacy.

u.a. vermitteln wir:

-Tools und Techniken der Echtheits- bzw. Herkunftsprüfung von Darstellungen

-Informationelle Selbstbestimmung langfristig planen (inkl. Spuren im Netz, mobile Kommunikation, Tracker etc.)

-Algorithmen und Echokammern im Netz

-Vierte und fünfte Gewalt – oder: Wie erkenne ich PR?

-Wikipedia ist keine Quelle – Quellenprüfung und Bewertung analog und digital

-Darstellungs- und Wahrnehmungsmechanismen – Nachrichtenanalyse

-Sprache, Bilder, Motion Matching – Wahrnehmung und Manipulation

-Portale für jeden Zweck – und manchmal auch für einen anderen, als angegeben

-Cybermobbing, Cybergrooming und andere Cyberkriminalität

-Abzockestrategien der Gamesbranche – von Free2Play und anderen Mythen

-Medienentwicklung – Medienkonversion: Was ist neu, was nicht?

-erfolgreich Präsentieren: von Powerpoint bis Prezzi, und das Texten nicht vergessen

-u.v.m.

mehr in: Bildung und Medien. Was Eltern und Pädagogen wissen müssen. HWK 2013

Fortbildungsanfragen für Lehrkräfte und andere pädagogische Multiplikatoren an info@medienverantwortung.de

 

IMV News

Blogeinträge zum Thema:

Diese und laufend weitere Einträge finden Sie unter www.generationmedien.de/blog – schauen Sie doch mal vorbei!

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Newsletter Juli 2017

Keine Toleranz der Intoleranz: Hassrede ächten durch Berichterstattung

Die Bundeszentrale für politische Bildung hat am 29./30.06.2017 zur Fachtagung über Hass im Internet unter dem Hashtag #NetzOhneHass eingeladen (in Kooperation mit MESH Collective). Es wird eine Dokumentation der sehr beachtenswerten Referate der Keynotes-Speaker Dr. Ulf Buermeyer und Dipl. Psych. Dorothee Scholz sowie der Workshopleiter (u.a. Franzi von Kempis, Raul Aguayo-Krauthausen) geben, über die wir dann auch informieren wollen.

https://www.facebook.com/meshcollectivede

https://twitter.com/search?q=%23netzohnehass&src=typd

Bei der Tagung waren viele relevante Gruppen und Einzelpersonen versammelt, die sich dem Kampf gegen Extremismus jedweder Art widmen, der zunehmend seine Kommunikation ins Netz verlagert bzw. aus dem Netz gespeist wird. Es gab Fachvorträge zu den Implikationen des Netzdurchsetzungsgesetzes, dessen Stärken wie Schwachpunkte herausgearbeitet wurden, über psychologische Mechanismen, die Hassrede als Projektionshandlung für andere Ängste entlarvten, sowie Workshops zu möglichen und unmöglichen Gegenstrategien und auch kniffligen polizeilichen wie juristischen Fragestellungen über die Grenzziehung zwischen Meinungsfreiheit und strafbaren Handlungen. Die Forderung nach „digitaler Solidarität“ sollte noch genauer gefasst werden, denn nicht selten fällt man auf die Inhaltsbehauptungen von Hetzern herein und geht diesen nach, anstatt zu hinterfragen, was die Funktion der Strategien sein könnte und wovon die Themensetzung evtl. oder ganz sicher ablenken soll. Die Tendenzen zur Reduktion von Komplexität, die sich in einfachen Weltsichten und vermeintlichen Lösungen und gefährlichen Feindbildern äußern, werden Medien, Mediennutzer und Medienpädagogen weiter beschäftigen – und hoffentlich auch Juristen, wenn strafrechtliche Bereiche erreicht werden (wobei die Beweise vielleicht nicht gelöscht werden sollten)!

http://www.bpb.de/presse/251247/netz-ohne-hass-tagungswerk-berlin-29-06-2017

 

IMV News

Am 30.06. hat das Oberlandesgericht Saarbrücken zugunsten der Berichterstattung von Sabine Schiffer im Deutsch-Türkischen-Journal (sowie der Berichterstattung der taz) zur Morddrohung durch den Unternehmensberater Schritter entschieden. Passend zum Thema der Bundeszentrale (s.o.) wurde im Sinne der Stärkung der Pressefreiheit und zuungunsten von Hetzern entschieden. Man darf Täter beim Namen nennen, zumal im konkreten Fall der Hassposter dies unter seinem Klarnamen tat.

Hintergrundinfos finden Sie hier:

Artikel von Sabine Schiffer: http://demo.dtjonline.de/akif-pirincci-shitstorm-mordaufruf-32794

Artikel von Martin Reeh: https://www.taz.de/Rechtspopulismus-im-Internet/!5037014;m/

Artikel von Jens Wernicke über die juristische Verfolgung der Berichterstattung: http://www.nrhz.de/flyer/beitrag.php?id=22051

Neuester taz-Artikel zum Urteil: http://www.taz.de/!5425892/ und hier der SR über das Urteil: http://www.sr-mediathek.de/index.php?seite=7&id=51925 ca. ab Minute 6:35.

In Kürze werden auch noch Interviews zum Thema erscheinen.

 

Das IMV braucht Unterstützer. Um unsere Arbeit weiter nachhaltig leisten zu können und gleichzeitig unabhängig zu bleiben, brauchen wir mehr Mittel, um unsere vielfältigen Tätigkeiten (Medienanalyse, Fortbildungskonzepte, Kommentare und Blogeinträge zu aktuellen medienrelevanten Themen, Interviews…) in gewohnter Qualität und mit stets kritischem Blick ausführen zu können.

Falls Sie unseren Förderkreis und dessen Anliegen, diese Arbeit zu ermöglichen, noch nicht kennen, so werfen Sie doch bitte einen Blick auf dessen Website: www.medienverantwortung-foerderkreis.de. Der Vorstand gibt auch gerne Auskunft bei Kontaktaufnahme: info@medienverantwortung-foerderkreis.de.

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Newsletter Juni 2017

Der 2. Juni 1967 in den Medien

Um den 50. Jahrestag des Mordes an Benno Ohnesorg greifen diverse Medien das Thema des Schahprotestes und seiner fatalen Folgen vielfach auf und beleuchten teils bisher unterbelichtete oder auch aktiv unterschlagene Aspekte und Fakten – und bisher nicht oder zu wenig gehörte Augenzeugen. Der Wichtigkeit des Datums für die Geschichte der Bundesrepublik, das mit dem Schicksal einer jungen, frühzeitig zerstörten Familie verknüpft ist, ist dieser Newsletter gewidmet.

So schildert der durch diesen Tag politisierte Tom Koenigs die Stimmung und die Rolle der Medien:
„Feindbild Nummer eins war 1967 für Koenigs – und nicht nur für ihn – die Springer-Presse mit den Zeitungen „Bild“ und „Welt“ und „B.Z.“. Diese hätte tagtäglich gegen die Studenten Stimmung gemacht und sie als „Terroristen“ beschimpft. Zornig macht Koenigs auch heute noch, dass niemand wegen des Todes des Studenten Ohnesorg verurteilt wurde. „Der Einzige der verurteilt wurde, war der Verleger Klaus Wagenbach. Und nur deshalb, weil er den Mord an Benno Ohnesorg Mord genannt hatte“, erzählt Koenigs.“
http://www.fnp.de/nachrichten/politik/Der-Tag-als-Benno-Ohnesorg-starb;art673,2653433

Filmdoku 2017 in der ARD Mediathek: http://www.ardmediathek.de/tv/Reportage-Dokumentation/Wie-starb-Benno-Ohnesorg/Das-Erste/Video?bcastId=799280&documentId=43152814 (nur noch 3 Tage in der Mediathek!!!)

Der nach dem Tod Benno Ohnesorgs geborene Sohn Lukas kommt zur Filmvorführung ins Kino Filmkunst66 2017 nach Berlin und fordert Entschuldigung und Entschädigung vom Staat.
http://www.spiegel.de/spiegel/benno-ohnesorg-der-mord-der-die-bundesrepublik-veraenderte-a-1149366.html
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/lukas-ohnesorg–jedes-kind-weiss–dass-das-ein-mord-war–26980656
https://www.morgenpost.de/berlin/article210705371/Ohnesorg-Sohn-fordert-Entschuldigung-von-Berliner-Senat.html

Rechercheur und erster Buchautor Soukup im Interview: https://kenfm.de/uwe-soukup und hier ein aktueller Artikel von ihm zum Thema: http://www.spiegel.de/einestages/2-juni-1967-tod-von-benno-ohnesorg-der-schuss-von-karl-heinz-kurras-a-1149896.html

mit Originaltondokumenten im rbb-Kulturradio:
http://www.kulturradio.de/programm/schema/sendungen/feature/archiv/20170524_2204.html
https://www.rbb-online.de/politik/beitrag/2017/05/50-jahre-tod-benno-ohnesorg-interview-margot-overath.html

Wolf Wetzel über den „Glücksfall“, dass der Todesschütze und Polizist Kurras Stasi-IM war… https://www.rubikon.news/artikel/staatlicher-mord

Der Augenzeuge Hans Brombosch, dessen Aussage unterschlagen wurde, indem er für unglaubwürdig erklärt wurde…
http://www.tagesspiegel.de/berlin/anti-schah-proteste-am-2-juni-1967-der-junge-am-fenster-sah-ohnesorg-fallen/19861734.html
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/tod-von-benno-ohnesorg–der-zeuge–den-keiner-hoeren-wollte-27020404

einen technischen Zugang zu dem Vorgefallenen bzw. dem Umgang damit auf heise.de https://www.heise.de/newsticker/meldung/Missing-Link-50-Jahre-Benno-Ohnesorg-Die-APO-und-die-Computer-3731093.html

öffentliche Vortragsreihe zu den Ereignissen rund um die Studentenbewegung an der FU-Berlin
http://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2017/fup_17_065-offener-hoersaal-studentenbewegung-1960er/index.html

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Newsletter Mai 2017

Woche der Transparenz

Sehr geehrte Damen und Herren,
in der 20. KW findet wieder unsere Woche der Transparenz statt. Deshalb finden Sie diesmal die IMV-News ganz oben. Bitte helfen Sie uns, die Information zu verbreiten!
Außerdem weisen wir auf einige Informationen zum Thema Medienbildung sowie interessante Veranstaltungen hin.

IMV-News

 

Eine Woche Transparenz

Ankündigung als pdf

Das Institut für Medienverantwortung hat im Jahr 2005 eine bundesweite Initiative der Medientransparenz ins Leben gerufen. In diesem Jahr möchten wir wieder alle Medien dazu auffordern, an dieser Initiative teilzunehmen und damit die Medien für den Nutzer transparenter zu machen.
Ziel ist es, dass während einer Woche im Jahr in selbst gewählten Medienberichten eine kurze Info vorgeschaltet wird, wie der jeweilige Beitrag zustande gekommen ist, warum er ausgewählt wurde, warum ihm welches Bild zugeordnet wurde usw. Dies hat den lohnenden Effekt, dass für das Medienpublikum, die Leser, Hörer und Zuschauer, das Geschehen hinter den Medienprodukten durchschaubarer wird.
Dieser aktive Beitrag der Medien dient dazu, dass sie wieder mehr als Interakteure an öffentlichen Diskursen wahrgenommen werden und nicht als verschworene Blackbox. Die Aufmerksamkeit der Mediennutzer erhöht sich, wenn sie sich als aktiven Teil begreifen und nicht als bloße Konsumenten. Außerdem ist mit der Initiative der Medientransparenz auch ein Qualitätsstandard von Medienseite deutlich zu machen.
Die Woche der Transparenz 2017 findet in der KW 20 vom 15. bis 21. Mai statt – gerne stehen wir Ihnen für Fragen zur Verfügung – bitte nutzen Sie das Kontaktformular oder hinterlassen Sie einen Kommentar.
Sollten Sie „transparente“ Beiträge sehen, freuen wir uns über einen Screenshot oder Scan für unser internes Archiv!

Hinweis auf eine Veranstaltung mit Dr. Sabine Schiffer in Berlin:
04.05.17 ab 19 Uhr
Veranstaltungsreihe: Medientage 2017 der UnAufgefordert
Podiumsdiskussion: Fürchtet euch nicht? Wie Medien der Angst in der Gesellschaft begegnen sollten
https://www.hu-berlin.de/de/service/veranstaltungen/veranstaltungen_neu?stat=show&vk_id=6116


Am 3. Mai ist der Internationale Tag der Pressefreiheit
Die Deutsche Journalistinnen- und Journalisten-Union (dju) in ver.di hat aus Anlass des internationalen Tags der Pressefreiheit am 3. Mai 2017 den Generalsekretär der türkischen Journalistengewerkschaft TGS, Mustafa Kuleli, nach Deutschland eingeladen. Kuleli wird ab dem 4. Mai in 2017 Stuttgart, Frankfurt/Main, Braunschweig, Hamburg und Berlin über die Situation der Pressefreiheit, die Arbeitsmöglichkeiten türkischer Medienschaffender und den Aufbau beziehungsweise die Notwendigkeit alternativer Informationsangebote im Internet informieren. Die Veranstaltungen stehen unter dem Motto „Journalismus ist kein Verbrechen“.
Auf der Seite https://dju.verdi.de/++co++3c1cd434-d7df-11e5-9553-525400248a66 finden Sie eine Übersicht über die Veranstaltungen zum Tag der Pressefreiheit sowie weitere Informationen über die Stationen der Deutschlandreise von Mustafa Kuleli

Die Otto-Brenner-Stiftung vergibt zum dreizehnten Mal ihren Preis für kritischen Journalismus
2017 schreibt die Otto Brenner Stiftung https://www.otto-brenner-stiftung.de/ ihren Preis für kritischen Journalismus zum dreizehnten Mal aus. Unser Preis steht unter dem Motto: „Gründliche Recherche statt bestellter Wahrheiten!“. Der Bewerbungszeitraum der Ausschreibung 2017 ist am 1. April angelaufen und wir nehmen bis einschließlich 30. Juni 2017 Bewerbungen entgegen.

Der Preis wird in fünf Kategorien vergeben und ist mit einem Preisgeld von insgesamt 47.000 Euro dotiert. 2017 werden auch wieder drei Recherche-Stipendien (je 5.000 Euro) ausgeschrieben.

Informationen zum Bewerbungsverfahren, zur Preis-Jury und zu bisherigen Preisträgern sind unter www.otto-brenner-preis.de zu finden.
Die unabhängige Jury https://www.otto-brenner-preis.de/die-jury.html tagt am 19. September, die Preise werden am 21. November in Berlin überreicht.


Aus dem Verteiler Medienbildung:

(für den Sie sich gerne bei uns anmelden können)

Das Stakeholderpanel zur Technikfolgenabschätzung befragt im Auftrag des Bundestages gesellschaftliche Akteure und Interessengruppen zu unterschiedlichen Themen aus dem Bereich der wissenschaftlich-technischen Entwicklung.
Bei der jetzt veröffentlichten Befragung geht es um „Neue elektronische Medien und Gefahrenpotenziale exzessiver Nutzung“, und der Verein Mediengewalt e.V. hat in seinem Blog die Ergebnisse kritisch besprochen – nachzulesen hier.

Aus dem Blog generationmedien.de

Der Beitrag „Digitalisierungsfolge“ beschäftigt sich mit den Konsequenzen der Digitalisierung für unsere zwischenmenschlichen Kontakte – ein Aspekt, der oft – zu oft – unter den Tisch fällt. Gerald Lembke und Robert Campe stellen Entwicklungen im Kommunikationsverhalten fest, die erschreckend sind.

Spieletip:
Lügen und damit gewinnen, das ist die Basis des Browserspiels „Fake it to make it“ (Deutsch etwa „Tu so als ob, um es zu schaffen“), bei dem der Spieler für Nachrichtenseiten im Web zuständig ist, die möglichst viele Klicks erhalten müssen um profitabel zu sein. Ob diese Nachrichten nun stimmen oder nicht, ist nicht relevant für den Profit – Hauptsache es wird geklickt.
Das Spiel ist nur auf Englisch, wer die nötigen Sprachkenntnisse hat wird es aber selbsterklärend finden und schnell Spaß daran haben, möglichst abstruse Nachrichten mit möglichst hohem „Klickpotenzial“ zur passenden Zielgruppe zu schicken – und vielleicht damit virtuell reich zu werden.

Diskussion:
Programmieren lernen in der Schule, sinnvoll oder überflüssig?
Matthias Burchard (Bildungsphilosoph) befürwortet laut diesem Interview des österreichischen Standard die Beschäftigung mit Programmiersprachen in der Schule über mindestens ein Jahr.
Sascha Lobo, Kolumnist auf Spiegel Online, sagt „Programmieren lernen hilft nicht“.
Was ist nun richtig? Und wie sollen Eltern das entscheiden, wenn nicht mal die Experten sich einig sind? Gerne können sie direkt im Blog kommentieren und mitdiskutieren!

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Newsletter April 2017

Dass Digitalisierung keine Heilsbotschaft und Garant für Bildung ist, liegt auf der Hand. Digitale Medien sind Tools, also Geräte, wie Bleistift, Radiergummi und Bücher auch. Man kann sie zum Lernen und zum Monstermalen verwenden.
Dass eine Frühdigitalisierung sogar das Malenlernen verhindert, hat sich inzwischen herumgesprochen. Dass Kinder und Jugendliche erst persönliche Kompetenzen und vor allem das Neinsagen lernen müssen, bevor man sie in neue Medienwelten begleitet, ist jedem Psychologen klar. Wie aber dieses Wissen vermitteln, so dass sich Bildungskonzepte an den Entwicklungsschritten der Kinder orientieren, und nicht an den Verkaufsinteressen einer Industrie?
Bei den neuesten Förderkonzepten aus dem Bundesbildungsministerium scheint sich nicht die Lobby der Pädagogen, sondern die der Computerindustrie durchgesetzt zu haben. Zum differenzierten Umgang mit Bildung und Medien empfehlen wir neben dem Buch „Bildung und Medien“ von Sabine Schiffer noch die Autoren Gerald Lembke und Matthias Burchardt sowie unseren Blog zum Thema mit Einträgen wie

Gamification – was ist das eigentlich?
Merchandising statt Medienkompetenz
Sicherheit in sozialen Medien
Digitalisierung, aber nicht Gerätifizierung

Natürlich muss man sich als Eltern und Pädagogen viel Wissen und Praxis aneignen, um bei Bedarf die richtigen Informationen weiterzugeben, aber darauf sind viele Konzepte nicht angelegt, sondern auf die frühzeitige Einführung von Technik und Gerät.

Haben Sie Erfahrungen, Erlebnisse, Themenvorschläge, die wir aufgreifen können? Kontaktieren Sie uns unter info@medienverantwortung.de, hinterlassen Sie einen Kommentar auf dem Blog, oder schreiben über unser Kontaktformular – wir freuen uns über Ihren Beitrag.

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Newsletter März 2017

Medienlese

Was uns in den vergangenen Tagen in den Medien begegnet und – positiv oder negativ – aufgefallen ist

• Ein Oscar für Propaganda in Syrien?
Man vergleiche
http://www.ardmediathek.de/tv/ttt-titel-thesen-temperamente/Die-letzten-M%C3%A4nner-von-Aleppo/Das-Erste/Video?bcastId=431902&documentId=40940194
mit
https://www.hintergrund.de/globales/kriege/weisse-helme-ohne-weisse-westen/

• Eine deutsche Firma will eine Maschine, mit der man Gewehrläufe bauen kann, nach Mexiko liefern. Derzeit läuft eine Anklage gegen diese Firma wegen Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz – und berichtet wurde darüber nur in den regionalen Medien, vor allem im SWR, der die Story recherchiert hat http://www.swr.de/swraktuell/bw/kritik-an-pforzheimer-maschinenbauer-hmp-festhalten-an-umstrittenem-militaer-deal/-/id=1622/did=19096208/nid=1622/jetyh3/index.html.
Einzige überregionale Ausnahme: die taz http://www.taz.de/!5380368/

• Verdi veröffentlicht einen offenen Brief gegen die neue Google Bildersuche, die das Urheberrecht verletzt:
https://dju.verdi.de/presse/pressemitteilungen/++co++59726544-fcdc-11e6-a708-525400940f89

IMV Empfehlungen

• Bis Ende März können sich interessierte Oberstufenschüler und Studierende noch für die rbb-Sommerakademie bewerben – weitere Infos hier: http://www.rbb-online.de/unternehmen/karriere/einstiegsmoeglichkeiten/schuelerinnen-und-schueler/rbb-sommerakademie-2017.html

• Am 5. April ist Einsendeschluss für einen Journalistenwettbewerb zu G20-Themen, den das Arbeitsministerium unter dem Motto „Eine vernetzte Welt gestalten“ gestartet hat: http://www.bmas.de/DE/Schwerpunkte/G20/journalistenwettbewerb.html

IMV News

Unsere Blogeinträge des vergangenen Monats können sie hier nachlesen:

• medien-meinungen: https://medien-meinungen.de/2017/02/

• Generationmedien: http://www.generationmedien.de/2017/02/

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Newsletter Februar 2017

Also, auch wir sind keine Trump-Fans – das widerspräche unseren humanistischen Grundprinzipien, an denen wir unsere Arbeit orientieren: https://www.medienverantwortung.de/wp-content/uploads/2009/07/Erkl%c3%a4rung-IMV.pdf. Dass wir deswegen auch keine Clinton- oder Obama-Fans sein können, ergibt sich logisch – genausowenig, wie wir auch keine Fans anderer Heuchler und Menschenfeinde sind, egal wo sie agieren.

Dennoch fällt uns das einhellige Trump-Bashing als verlogen auf – dazu bald ein ausführlicher Kommentar… An dieser Stelle sei auf zwei Mal Satire verwiesen, bei der uns das Lachen im Halse stecken bleibt, weil sie schließlich in pro-NATO-Stellungnahmen (als Schutzmacht Europas) münden.

Sehen Sie selbst:
The Netherlands welcomes Trump in his own Words  (ca. Min 4)

oder die heute show des ZDF  (ca. Min 38)

Kommentieren Sie bitte gerne unsere Beiträge dazu und darüber hinaus auf www.medien-meinungen.de

IMV News
Wir unterstützen die Publikumsratsinitiative von Christine Horz und Sabine Schiffer, die kürzlich im Bundestag vorgestellt wurde. http://www.publikumsrat.de/2017/01/kultur-und-medienausschuss-im-bundestag-expertenrunde-zu-oeffentlich-rechtlichen

Bitte unterstützen Sie uns weiterhin, damit wir die Arbeit fortsetzen können!
Anregungen sind ebenfalls jederzeit willkommen.

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